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OpenOffice/LibreOffice: Fehler beim Öffnen von Dokumenten in Netzwerkfreigaben [UPDATE]

Beitragsdatum 17.02.2016
Letzte Aktualisierung -
Betrifft Open-/LibreOffice

Ein unangenehmer Fehler von OpenOffice/LibreOffice verursacht zur Zeit Schwierigkeiten.

Was passiert?
Auf einer Samba-Freigabe (also einem Ordner, der über das Netzwerk für andere Rechner erreichbar ist) können Dokumente, die mit OpenOffice erstellt wurden, nicht von anderen Rechnern geöffnet werden. Versucht man das, so erhält man die folgende Fehlermeldung:

Das Dokument [dateiname] ist zum Bearbeiten gesperrt durch:
[Unbekannter Anwender oder Benutzername]
Öffnen Sie das Dokument schreibgeschützt oder erstellen Sie eine Arbeitskopie

Eine Lockdatei (also eine Datei, die angelegt wird um zu zeigen, dass die aktuelle Datei in Benutzung ist) existiert nachweislich nicht. Die Datei ist also auf keinem einzigen Rechner geöffnet und dennoch taucht obige Fehlermeldung auf.

Ursache:
OpenOffice hat scheinbar einen Fehler und verwaltet intern, ob eine Datei gesperrt ist oder nicht. Liegt die Datei nun auf einem Netzlaufwerk (also z.B. in einer Samba-Freigabe), so kommt OpenOffice durcheinander und sperrt die Datei, obwohl kein Grund für eine Sperrung vorliegt.

Lösung:
Ich habe die Lösungswege noch nicht getestet, werde das aber später tun und entsprechend hier einen Update veröffentlichen. Als mögliche Lösungen habe ich gefunden:

A. Manuelle Anpassung

Quelle: Manuelle Anpassung

  1. Die Datei /usr/lib/ooo3/program/soffice kopieren (Backup anlegen) und editieren.
  2. Folgende Zeilen auskommentieren (also ein „#“ an den Zeilenanfang stellen):
    # SAL_ENABLE_FILE_LOCKING=1
    # Export SAL_ENABLE_FILE_LOCKING

    oder evt. einfach die „1“ in eine „0“ (Null) ändern.

  3. Diese Schritte müssen nach jedem OpenOffice-Update wiederholt werden. Dadurch ist diese Lösung nicht empfehlenswert, kann aber mal getestet werden.

B. Einbindung des Netzlaufwerkes anpassen

Quelle: Einbindung des Netzlaufwerkes anpassen

Wird das Netzlaufwerk über einen Mount-Befehl (z.B. in der /etc/fstab) eingefügt, so kann dieser Eintrag um die Option „nolock“ erweitert werden.

  1. Datei /etc/fstab öffnen und den Eintrag für das Netzlaufwerk suchen.
  2. Dort die Option „nolock“ anfügen, also z.B. so:
    //[host]/[freigabe] [mount point] cifs  auto,user,iocharset=utf8,nolock   0 0
  3. Nun das Laufwerk aushängen und erneut einhängen (bitte beachten: ggf. Root-Rechte notwendig):
    # umount [mount point]
    # mount [mount point]
    # z.B.:
    umount meinordner
    mount meinordner

Wird das Verzeichnis allerdings über Gnome gvfs eingehängt, so kann man keine Optionen anhängen. Auch hier suche ich noch nach einer Lösung. Über Vorschläge in den Kommentaren freue ich mich!


[UPDATE]:

C. Dateiberechtigungen und Samba-Option

Manchmal ist das Problem auch ganz einfach zu lösen.

  1. Prüfen, ob der jeweilige Nutzer Schreibberechtigungen für die gewünschte Datei hat (User/Group).
  2. Ggf. anpassen der Berechtigungen.
  3. Bei komplizierteren Rechtevergaben, die über die Standard-Unix-Dateiberechtigungen eingestellt werden (user, group, others: read, write, execute), kann die Option
    inherit permissions = yes

    in der globalen Samba-Konfiguration Wunder wirken. Bei FreeNAS gibt man diese Option unter „Dienste → CIFS/SMB“ und dort im Feld „Zusätzliche Parameter“ ein. Siehe dazu den etwas ausführlicheren Bericht im Blog: FreeNAS und komplexe Berechtigungen.


Ähnliche Themen im blog:
office, nas


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