IT-MÜCKE

Von Pixeln und Punkten: DTP

08.12.2010

Ich beschäftige mich zur Zeit mit dem freien Desktop-Publishing-Programm (DTP) Scribus. Erst kürzlich habe ich damit meine neuen Service-Aufkleber erstellt und nun arbeite ich an einer Faltbroschüre.

Für mich ist das Thema DTP neu aber nach kurzer Einarbeitung sehr interessant.

Eine gute grundlegende Einführung in DTP findet man hier. Eine schöne Erklärung zum Thema dpi, ppi und Auflösung von Bildern ist hier zu finden. Die sich am Text anschließenden Kommentare sind durchaus auch lesenwert.

Mit Hilfe dieser grundlegenden Informationen und diverser Tutorials für Scribus klappten die ersten Versuche recht schnell und gut.

Seit gestern sitze ich mit dem Taschenrechner vor dem PC und rechne die ppi (Pixel per inch) aus und stelle fest, dass ich selbstgeschossene Bilder nicht einfach für den Druck benutzen kann. Bei Fotos werden 300ppi empfohlen, also 300 Pixel auf 2,54cm. Ich wollte ein Bild mit 1800 Pixel Breite quer auf einer Din-A4-Seite drucken. Nach kurzer Rechnung stelle ich fest, dass ich damit nur bei ca. 150ppi lande - also qualitativ bei 50%. Das ist zu wenig.

Es ist also wichtig beim Erstellen von Printmedien auf die Auflösung der Bilder und die gewünschte Größe des Bildes nach dem Druck zu achten.

Bei der Erstellung der Broschüre bediene ich mich auch Microstock-Agenturen für den Kauf von schönen und geeigneten Bildern. Diese bieten die Bilder in mehreren Größen zu verschiedenen Preisen an. Die kleinste Auflösung ist meist für Webseiten gedacht und ist für meine Bedürfnisse zu klein (ppi).

Hier meine Berechnungsgrundlage:

Auflösung des Bildes, Breite oder Höhe [in Pixeln]: P
Größe des Bildes nach dem Druck, Höhe oder Breite [in mm]: L
1 inch = 2,54cm = 25,4mm

Für die Berechnung der PPI (bei Fotos sollten es 300ppi sein):
ppi = P * 25,4 / L

Für die Berechnung der maximalen Größe des Drucks bei bekannter Auflösung:
L = P * 25,4 / ppi

Für die Berechnung der minimalen Auflösung eines Bildes bei bekannter Druckgröße:
P = ppi * L / 25,4

Da Bilder zweidimensional sind müssen die Rechnungen für Breite und Höhe durchgeführt werden.

Ein Beispiel:
Ich habe ein Bild mit der Auflösung (Breite) von 1.000 Pixeln.
Möchte ich das auf eine Breite von 297mm drucken lassen (Din-A4 quer), so wird es mit knapp 92ppi gedruckt:
ppi = P * 25,4 / L = 1.000 * 25,4 / 297 = 91,7

Möchte ich eine Auflösung auf dem Papier von 300ppi erhalten und ist die Auflösung des Bildes mit 1.000 Pixeln vorgegeben, so berechne ich eine maximale Größe beim Druck von 83mm.
L = P * 25,4 / ppi = 1.000 * 25,4 / 297 = 83

Möchte ich eine Auflösung auf dem Papier von 300ppi erhalten und ist die Größe nach dem Druck mit 297mm vorgegeben, so rechne ich aus, dass das Bild mindestens 3.508 Pixel breit (oder hoch) sein muss:
P = ppi * L / 25,4 = 300 * 297 / 25,4 = 3508

Neben diesen harten Fakten gibt es weitere Schwierigkeiten: Farben sind nicht gleich Farben. Je nach Monitor, Umgebungslicht, Papier des Drucks usw. werden die selben Farben völlig unterschiedlich dargestellt. An Monitoren kann man die Farbtemperatur einstellen, meist steht sie ab Werk auf über 9000 Kelvin - und damit meist zu warm. Eine Neueinstellung auf z.B. 6400 Kelvin wirkt Anfangs sehr gelbstichig - man gewöhnt sich dran. Farben sehen danach anders aus. Ein interessanter Artikel ist bei Heise zu finden.

Bei einer Broschüre muss man auf die unterschiedliche Bemaßung der Vor- und Rückseite achten. Diese genauen Maße sind genormt und können für jede Broschüre im Netz nachgelesen werden. Lieber dreimal prüfen - sonst stellt man am Ende fest, dass man die Vorder- oder Rückseite falsch eingestellt hat ;o)

Viel zu lernen - aber es macht Spaß!


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