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Test: Sangean WFR 28D

Beitragsdatum 06.10.2012
Letzte Aktualisierung 11.12.2020

Produkttest: Sangean WFR 28D - WLan, DAB+ und UKW Radio

11.12.2020: Der Test wird in dieser Box aktualisiert. Nach einigen Jahren Nutzung hat das Radio seinen Dienst eingestellt. Ursache unbekannt. Fast gleichzeitig gab ein weiteres Sangean-Gerät seinen Geist auf.

Auf meine Service-Anfrage bei Sangean erfolgt keine Reaktion. Ich rate daher vom Kauf ab.

Fakten

Auf den Seiten von Thiecom gibt es ausführliche technische Informationen. Hier die wichtigsten Daten…


Allgemeine Beschreibung

Das Gerät ist von der Form einem Kofferradio nachempfunden. Die grundlegende Quaderform wird durch geschwungene Linien aufgelockert, die Ecken sind abgerundet. Klavierlack-Weiß mit grauen Elementen.

Die Knöpfe sind symmetrisch auf der Frontseite im unteren Bereich angebracht. Rechts an der Seite befindet sich oben ein Drehrad für die Navigation durch das Menü und die Stationslisten.

Der Lautsprecher bringt einen satten Klang. Oben befindet sich die Antenne, die sich in das Gerät integriert sowie der durch eine Gummikappe abgedeckte USB-Anschluss. An der linken Seite sind die Anschlüsse (s.o.) eingelassen. Auf der Rückseite befindet sich die Große Batterieklappe.


Auslieferung

Das Gerät kommt mit einer gedruckten englischen Anleitung, einer CD mit andersprachigen Anleitungen, einem Netzgerät und Werbung für die iPhone-App (eine App für Android gibt es bisher nicht - Stand: 10/2012). Ohne Englischkenntnisse muss erst die deutschsprachige Anleitung (über 80 Seiten) auf der CD geöffnet werden.


Haptik, Nutzungsgefühl

Das Sangean WFR 28D fasst sich durch die Klavierlack-Optik etwas rutschig an - man hat das Gefühl, es rutscht beim Tragen aus den Fingern - was aber nicht der Fall ist.

Die Knöpfe sind gut zu nutzen und geben ein deutliches Schaltgefühl mit einem leisem „Klick“. Man hat das Gefühl, die Knöpfe sind das letzte, was am Radio kaputt gehen könnte. Sehr angenehm.

Das Drehrad ist leichtgängig gerastert. Allerdings kommt es vor, dass man beim Drücken des Rades, um einen Menüpunkt auszuwählen oder eine Radiostation zu aktivieren, eine Stufe weiter dreht und somit den falschen Sender anwählt. Hier hilft der „Forward“-Knopf auf der Frontseite - auch mit diesem lassen sich Radio-Stationen aktivieren oder Menüpunkte anwählen.

Drückt man auf der Frontseite die oberen Knöpfe, so kippt das Radio nach hinten - es muss also gegen gehalten werden.

Die Lautsprecherabdeckung - graues Metall - ist stabil und integriert sich sehr gut in das Radio.


Display

Die Anzeige ist grün auf schwarz (bzw. invers bei geändertem Betrachtungswinkel) und sehr übersichtlich gestaltet. Oben links sieht man den Modus des Radios (Internet-Radio, UKW usw.). Rechts daneben die Uhr. Getrennt mit einer Linie darunter in größerer Schrift wird die Station angezeigt, darunter, etwas kleiner, zusätzliche Informationen (z.B. Stationsbeschreibung oder Empfangsqualität). Wieder trennt eine waagerechte Linie, im unteren Bereich werden Alarme, Sleep-Funktion, aktiver Speicherplatz und der Empfang angezeigt.

Das Display schmiert leider etwas beim bewegtem Text, so dass sich bewegender Text kaum lesen lässt. Schaut man von schräg oben auf die Anzeige - was wohl am häufigsten vorkommt - so sind die Inhalte schwerer zu lesen, da die Darstellung dann bereits invertiert wird.

[Update] Ein aufmerksamer Leser teilt mir mit, dass das Display im Freien bei Sonnenschein nicht mehr lesbar ist. Da das Gerät auch für den mobilen Einsatz gedacht ist, ist dieser Hinweis sehr gut. Vielen Dank an den Leser.


Klang

Der Klang ist hervorragend. Durch den frei einstellbaren Equalizer (mit 8 voreingestellten Programmen: Rock, Pop, Classic usw.) kann der Klang individuell angepasst werden. Der Lautsprecher stellt Höhen und Tiefen sehr gut dar. Der Klang gewinnt nochmals, wenn man das Radio so stellt, dass der Lautsprecher direkt auf die Ohren/den Kopf zeigt. Das bedeutet allerdings, dass man das Radio nach hinten kippen und gegen einen Gegenstand lehnen muss.


Wartezeiten

Das Sangean startet unmittelbar nach Einstecken des Netzgerätes. Dauer: ca. 16 Sekunden. Nach einem Druck auf den Einschalter dauert es ca. 14 Sekunden, bis die WLan-Verbindung hergestellt wird (wenn das WLan bereits bekannt ist). Der Wechsel von einer Station zur nächsten ist von Station zu Station unterschiedlich und hängt vom „Sender“ ab. Bei sehr gut erreichbaren Sendern dauert es ca. 6 Sekunden. Es fühlt sich nicht lange an und dauert ungefähr so lange, wie man für die Eingabe einer neuen Frequenz bei einem normalen Radio braucht.


Einrichtung

Die Ersteinrichtung ist geführt und schnell erledigt (Zeitzone, Sprache usw.). Ich prüfte sofort auf eine neue Firmware und konnte sofort eine neuer Version installieren. Auch das geht vollautomatisch und dauerte wenige Minuten.

Das Einrichten eines WLans ist sehr einfach, sofern man den Assistenten nutzen kann und keine speziellen Einstellungen vornehmen muss (als Standard wird z.B. DHCP genutzt).

Als nächstes sollte der Zugang zu www.wifiradio-frontier.com eingerichtet werden. Dort werden die Stationslisten geführt und man kann Favoriten-Listen erstellen. Das Radio zeigt eine eindeutige ID an, die im genannten Portal bei der Registrierung angegeben werden muss.


Radio-Listen

Die Suche nach Stationen kann über eine Freitextsuche, eine Suche nach „Location“, also Standorten und eine Suche über „Genre“ geschehen. Die Unterteilung ist jeweils in mehreren Ebenen gelöst, als z.B. Location → Europe, Asia usw. → Länder → Genre oder alle Radiostationen. Das ist übersichtlich und bei der großen Menge von verfügbaren Radio-Stationen (Stand 10/2012: über 17.000 Radio-Stationen) eine gute Lösung. Die Freitextsuche ist schnell und gut. Buchstaben und Zeichen werden mit Hilfe des Drehrades ausgewählt, was noch relativ zügig machbar ist.


Bedienung

Das Menü ist logisch und übersichtlich gestaltet. Nach kurzer Einlernphase findet man die gewünschten Punkte recht schnell. Das Radio merkt sich die Liste, in der man zuletzt einen Sender ausgewählt hat. Dreht man am Drehrad, so ist man direkt in dieser Liste. Durch die „Forward“- und „Back“-Knöpfe gelingt die Navigation recht flott. Der Weg vom Hauptmenü in die Liste der Favoriten benötigt insgesamt 4 Aktionen: Druck auf „Menu“, Drehrad einen Punkt nach unten drehen, „Station List“ anwählen, „My Favorites“ anwählen. Um vom Hauptmenü in die Länderauswahl zu kommen benötigt man 7 Aktionen. Das sind schon merkbar viele Schritte.


Das Portal www.wifiradio-frontier.com

Das Portal ist sehr einfach gehalten, die Navigation klappt sehr gut. Favoritenlisten lassen sich einfach anlegen. Allerdings gibt es einige technische Probleme, siehe dazu meinen Blogbeitrag: das Hinzufügen von Stationen mit einem Umlaut im Namen (z.B. „ORF Hitradio Ö3“) funktioniert nicht mit dem Firefox. Favoritenlisten lassen sich nicht sortieren. Die Stationen werden nach Eintragsdatum sortiert. Zum Löschen einer Favoritengruppe muss erst jeder einzelne Sender innerhalb der Gruppe gelöscht werden.

Das gesamte Portal wirkt etwas unfertig und entspricht nicht dem aktuellen Stand. Dass der Firefox-Browser nur teilweise unterstützt wird ist sehr ärgerlich. Je nach Statistik nutzen weit mehr als 50% der Internetnutzer den Firefox als Browser.

Service kennt man dort scheinbar nicht: auf meine Anfragen wurde nicht reagiert. Ich beschreibe das genau in meinem Blogbeitrag.


Service

Ich habe bzgl. der Probleme mit dem Radio-Portal Sangean angeschrieben und dort wurde vorbildlich reagiert. Innerhalb kurzer Zeit wurde ich in den internen Schriftverkehr zu meinem Anliegen involviert. Weitere Service-Anliegen hatte ich noch nicht.


Zusammenfassung

Das Radio richtet sich an häufige Hörer, die sich mit Radio hören gerne beschäftigen. Für Gelegenheitshörer gibt es günstigere Modelle am Markt. Die Verarbeitung, die Funktionen, die Bedienbarkeit, der Klang usw. strahlen sehr gute Qualität aus. Sangean ist ja bereits lange bekannt für die Herstellung von sehr guten Kurzwellen-Radios. Diese hohe Qualität setzt Sangean nun auch bei WLan-Radios um.

Es gibt einzelne Schwachpunkte, die ich unter „Nachteile“ aufgeführt habe. Keinen dieser Punkte empfinde ich als schwerwiegend, daher erfüllt das Gerät meine Erwartungen voll und ganz. Ich würde es Personen empfehlen, die sich gerne mit dem Thema Radio befassen, wert auf Qualität legen und bereit sind, dafür einen höheren Preis zu bezahlen.


Persönliche Meinung

Ich hörte bisher einige wenige UKW-Sender und sehr häufig und viel SWR cont.ra (Mittelwelle) und das Deutschland-Radio (Langwelle). Im Ausland war ich froh die Deutsche Welle hören zu können (Kurzwelle). Leider werden in den letzten Jahren die Sender auf Mittelwelle still gelegt, die Deutsche Welle sendet gar nicht mehr (zumindest finde ich selbst online keinen richtigen Sender mehr) und die großen Auslandsdienste auf Kurzwelle stellten teilweise ihre Sendungen ebenfalls um auf Internet.

Wie sehr ich diese Schritte bedauere, ich probiere nun also selbst dem Empfang via Internetradio aus. Und ich muss sagen: wenn WLan vorhanden ist, ist der Empfang via Internet eine geniale Alternative. Zahlreiche lokale Sender im Ausland können problemlos und in bester Qualität (teilweise auch schlechtere Qualität) empfangen werden. Exotische Musik, amerikanische Talk-Radios, gute Musiksender aus Irland, traditionelle Musik aus dem mittleren Osten: kein Problem mehr.

Das ist für mich im Vergleich zum Empfang via Kurzwelle eine echte Entdeckung. Die Nachteile eines WLan-Radios bleiben natürlich bestehen (WLan notwendig, höherer Energieverbrauch - mobiler Empfang über mehr als 10 Stunden ist nicht wirklich möglich, Software mit Fehlern und Inkonsistenzen usw.), aber für den Hausgebrauch ist ein Internetradio fantastisch. Auf Reisen kommt bei mir nach wie vor zumindest ein Radio mit Mittelwelle und Langwelle ins Gepäck, aber wenn ich weiß, dass am Zielort WLan vorhanden ist, dann kommt nun auch dieses Gerät mit.

Es ist ein großer Unterschied, ob man Internet-Radios über einen PC hört oder über ein spezialisiertes Gerät. Diesen weiß ich nun zu schätzen.


Nachteile


Vorteile


Tipps


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