30.06.2011
Dass der Palm Pre bzw. WebOS mittels Navit kostenlos zum Navigationsgerät gemacht werden kann, hatte ich in meinem Blog bereits mehrfach erwähnt. Heute ein kleiner Erfahrungsbericht mit Tipps zur Navigation unterwegs im KFZ oder in der Natur.
Heute hatte ich die Gelegenheit mehrere Dinge mit meinem Palm Pre zu testen:
Der KFZ-Adapter funktioniert sehr gut, sitzt recht fest und liefert genügend Strom, damit der Palm Pre während der Navigation trotzdem noch lädt. Das ist wichtig - viele KFZ-Adapter liefern nur die normgerechten 0,5A bzw. 500mA. Das ist bei USB so genormt, es kann aber auch mehr Strom fließen - wenn das Kabel das mit macht. Da ich das Original-Palm-USB-Kabel nutze, kann ich da auch mehr Strom drüber jagen (beim Anschluss an das Original-Ladegerät fließt ja auch wesentlich mehr Strom).
Die Navigation mit Navit auf der Straße funktioniert eigentlich sehr gut. Während der Fahrt (ich war Beifahrer) habe ich allerdings durch Verschieben der Karte und weitere Spielereien mit Navit selbiges mehrfach zum Absturz gebracht. Erst als ich das Gerät einfach in Ruhe ließ lief Navit stabil. Wichtig ist eine ausreichende Kühlung so scheint mir. Das Gerät wird beim Laden und Navigieren dann doch recht warm. Hinter der Windschutzscheibe in der Sonne dann noch mehr.
Die Ansagen sind bei geschlossenem Fenster gut zu hören. Ist das Fenster offen kann man die Sprachausgabe evt. nicht mehr hören.
Die Navigation selbst ist auf der Karte sehr gut dargestellt und kann wunderbar genutzt werden. Die Navigation via Sprache hat ihre Tücken. Einmal macht das Gerät aus einer Abbiegung nach rechts zwei nach links und einen Haken nach rechts - wobei man immer nur gesagt bekam „biegen Sie links ab“ obwohl man rechts muss. Das ist natürlich sehr schlecht - also immer die Karte im Auge behalten. Es warnt vor Blitzern, zeigt viele Ampeln (nicht alle) an und beherrscht Text2Speech - kann also Straßennamen sagen. Das ist gut und hilft in Städten und Orten. Durch die künstliche Stimme klingen „links“ und „rechts“ relativ ähnlich - was bei äußerem Lärm dann zu Verwechslungen führen kann. Bei Wechseln auf andere Autobahnen (keine Abfahrt sondern eine Telung der Autobahn) schweigt das Gerät - hier muss man also selbst aufpassen, um nicht den Wechsel zu verpassen.
Auf einer 400km langen Fahrt hat Navit problemlos und ohne Ausfall navigiert (abzüglich der oben genannten Probleme). Die Navigation im Zielort war zwar etwas holprig (das Navi nahm einen sehr verwinkelten Weg und blieb nicht einfach auf der Hauptstraße - was in dem Fall wesentlich einfacher und schneller gewesen wäre) aber wie erwartet praktisch. Ich möchste die eingebaute Navi-Lösung für mein SmartPhone nicht mehr missen!
Eine Halterung fürs KFZ habe ich leider noch nicht - da muss dringend eine her. Ohne Halterung ist die Navilösung nicht so gut zu nutzen - da die Sprachausgaben ja teilweise falsch ist muss man immer die Karte sehen können. Da wirds ohne Halterung schwierig.
Ich hatte die App Minimap (auf OpenStreetMap basierend) im Wald testweise gestartet und musste feststellen, dass die Netzverbindung zu schlecht war - die Kartendaten wurden einfach nicht geladen. Dafür konnte ich Navit wie gewohnt starten und durch eine Änderung des Layouts auf „Bike“ auch Rad- und teilweise Wanderwege erkennen. Somit unterstützt auch hier das Navit im Wald. Ohne zusätzliches Kartenmaterial in Papier- bzw. Fotoform (ich fotografiere örtliche Wanderkarten auf den Infotafeln immer - dann habe ich die Karte auch unterwegs immer dabei) hätte ich das aber nicht nutzen wollen. Dazu sind die Infos zu spärlich und der Stromverbrauch zu hoch.
Palm Pre bzw. WebOS und Navit funktionieren wunderbar, wenn man die Karte im Blick behält. Ansonsten eine runde Lösung.