| Beitragsdatum | 01.11.2025 |
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| Letzte Aktualisierung | - |
| Betrifft | Scribus, ImageMagick, diverse Versionen |
Es kommt vor, dass PDF-Dokumente zensiert werden müssen. Beispielsweise für den Nachweis des Einkommens gegenüber der Krankenkasse.
Aus verschiedensten Gründen möchte man ggf. bestimmte Daten im Dokument schwärzen/zensieren. Dies trifft vor allem immer dann zu, wenn Daten anderer Personen ebenfalls im Dokument ersichtlich sind.
In diesem Beitrag zeige ich eine einfache Methode, wie ein PDF-Dokument einfach und schnell zensiert und so exportiert werden kann, dass die zensierten Stellen auch wirklich zensiert sind.
Denn: wenn die Schwärzung nicht richtig durchgeführt wird, dann kann sie rückgängig gemacht werden.
Wichtig
Wenn Sie dieser Anleitung folgen, dann wird ihr Dokument in Bilder umgewandelt - damit geht der Text als textuelle Information verloren. Sie können den Text aus dem neuen Dokument nicht mehr als Text kopieren!
Öffnen Sie das PDF-Dokument in Scribus. Scribus ist ein freies Desktop-Publishing-Programm und kann mit PDF-Dokumenten wunderbar arbeiten.
Mit einem geeignetem Werkzeug können Sie nun die sensiblen und zu schwärzenden Stellen abdecken. Wählen Sie dazu beispielsweise die Standardform Rechteck aus und legen Sie das Rechteck über den zu schwärzenden Bereich.
Das Rechteck muss ggf. mit einer Füllfarbe gefüllt werden.
Wiederholen Sie diese Schritte für jede zu schwärzende Stelle. Sie können das Rechteck auch kopieren und mehrfach einfügen - dann sparen Sie sich den Füllungsschritt.
Nach erfolgter Schwärzung muss das Dokument als Bild(er) exportiert werden. Nur, wenn das Dokument als Bild exportiert wird, werden die sensiblen Daten tatsächlich unumkehrbar geschwärzt.
Das Dokument muss zwingend als Bild(er) exportiert werden!
Sonst besteht die Gefahr, dass die sensiblen Daten nicht sicher überschrieben werden. Wählen Sie dabei ein Format ohne Ebenen, also zum Beispiel jpg oder png.
Wählen Sie Bereich Alle Seiten aus und setzen Sie die Auflösung auf einen passenden Wert. Für Dokumente ohne wichtige und kleinste Details reichen 120dpi in der Regel aus. Also Format wählen Sie am besten jpg oder png aus - auf jeden Fall darf das Format keine Ebenen unterstützen.
Anschließend haben Sie für jede Seite des Dokuments ein Bild. Sollte das ausreichend sein, können Sie an dieser Stelle aufhören. Wünschen Sie dagegen eine neue PDF mit allen Seiten des Dokuments, dann fahren Sie wie folgt fort.
Die geschwärzten Seiten des PDF-Dokuments sollten nun als einzelne Bilddateien vorliegen. Wenn Sie daraus ein neues PDF-Dokument mit allen Seiten erzeugen wollen, gehen Sie wie hier beschrieben vor.
ImageMagick ist ein freies Softwarepaket zur Erstellung und Bearbeitung von Raster- und Vektorgrafiken.
Unter Linux können Sie es über den jeweiligen Paketmanager installieren. Für Debian/Ubuntu beispielweise so:
sudo apt install imagemagick
Im Terminal können Sie nun in das Verzeichnis mit den Bildern der einzelnen Dokumentenseiten wechseln.
Führen Sie dort aus:
# convert [Muster der Bilddateien] -auto-orient [Ausgabe-Dokument] # also z.B.: convert *.jpg -auto-orient zensierte-pdf.pdf
Unter linuxconfig-org finden Sie auch eine Beschreibung für die Umwandlung der einzelnen Bilder in ein PDF-Dokument, ohne das Terminal nutzen zu müssen. Dieser Weg ist aber aufwändiger.
Sie haben nun ein neues PDF-Dokument erzeugt mit geschwärzten Stellen. Diese Stellen lassen sich nicht mehr entfernen, die geschwärzten Informationen sind sicher überschrieben.
Öffnen Sie das neue Dokument testweise in Scribus (siehe oben) und versuchen Sie die schwarzen Rechtecke zu entfernen. Das geht nicht - sie sind fester Bestandteil des Bildes.
Quellen:
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